100 Jahre 1.FC Hammelburg


Dem Schirmherrn und Ehrenvorsitzenden, Edgar Hirt war es vorbehalten, zum 100. Geburtstag des FC Hammelburg die Laudatio zu halten. Hirt, elf Jahre Vorsitzender und stets ein Förderer des Fußballclubs, blätterte zunächst in der Historie des Fußballs, die er dann auf die Geschichte des heimischen Vereins fokussierte.

Demnach war nach der Gründung 1913 ein Sportplatz gefragt. Die Erlaubnis zum Betrieb gab die Stadtverwaltung. Das erste Spiel gegen den sieben Jahre zuvor gegründeten FC 06 Bad Kissingen wurde zwar verloren, raubte aber nicht den Mut der Gründerväter.

Wegen Mangels an Verkehrsmitteln beschränkte sich der Spielbetrieb zunächst auf Begegnungen mit Regimentern des Truppenübungsplatzes. Mit der Erweiterung der Saaletalbahn nach Bad Kissingen war die Verbindung in den Schweinfurter Raum gegeben. Der FC Hammelburg konnte sich jetzt auch mit anderen Mannschaften messen.

Im Jahr 1937 schlossen sich die Fußballer mit dem TV Jahn zusammen. Nach Kriegsende gelangen die Wiedergründung, und der Bau des Sportplatzes (am heutigen Gericht) konnte 1949 fertig gestellt werden. Umkleideräume und Duschen gab es zwar nicht, dafür wuschen sich die Spieler im Vereinslokal Max Hannawacker in einer Zinkbadewanne bis eine Baracke zur Verfügung stand.

Wesentliche Verstärkung erhielt der FC durch Bundeswehr, die auch im Lager Hammelburg einzog. Bauunternehmer Franz Bindrum war seinerzeit Vorsitzender. Um den Klub finanziell unabhängig zu machen, führten Hirt, Erich Schneider und Norbert Möller das Weinfest ein. Für eine breite Außenwirkung sorgten in den Nachkriegsjahren die Tischtennisabteilung, deren Mannschaften in der bayerischen Oberliga spielten.

Die Idee, den Damenfußball in der Saalestadt hoffähig zu machen stammte von Erich Schneider. Das erste Spiel im September 1970 sahen rund 1000 Zuschauer. „Mein Wunsch ist es, wieder eine Damen- und Mädchenmannschaft zu gründen“, betonte Hirt. Unter Vorsitz von Heinrich Nöll wurde der Sportplatzbau vollendet, ein Gemeinschaftswerk zwischen FC und der Stadt. Das Sportheim folgte 1983. Beide Projekte verlangten viele freiwillige Arbeitsstunden. Ebenso der Erweiterungsbau, den Vorsitzender Hans Köhler 1992 fertigstellen ließ. Unter Vorsitzenden Georg Schilling gedieh ein weiterer Anbau und die Außenrenovierung.

Der heutige Vorsitzende Andreas Ruppert forcierte vor allem die Jugendarbeit. Derzeit spielen 108 Jugendliche in sieben verschiedenen Mannschaften.


Die silberne Raute übergab Ehrenamtsbeauftragter Georg Stöth (Mitte) an Bürgermeister Ernst Stross (links) und Vereinsvorsitzender Andreas Ruppert, die sie mit Stolz entgegennahmen.Der 100. Geburtstag ist eine Rarität und deshalb etwas Besonderes. Wer ihn begeht, kann auf ein reiches Leben voller Erfahrungen zurückblicken. Höhen und Tiefen durchschritt der FC 1913 Hammelburg, der mit dem neuen Jahr dieses Jubiläum feiern kann. Bei einem Festkommers wurde die 100-jährige Geschichte gewürdigt.

Am Dreikönigstag 1913 fanden sich 13 sportbegeisterte junge Leute in der Gastwirtschaft Anton Herbst (ehemals Bayerischer Hof) ein, um den ersten Fußballverein Hammelburgs aus der Taufe zu heben. Keiner der Gründungsväter ahnte, dass der Verein ein komplettes Jahrhundert überstehen würde, zumal die vergangenen 100 Jahre eine schwierige und schnelllebige Ära waren.

Dennoch: Punktgenau am Dreikönigstag konnten sich die Nachfolger dieses Erbes im Pfarrzentrum über ein Jubiläum freuen, das nicht jedem zuteil wird. Das heute Erreichte war allerdings nur möglich, „weil sich immer Menschen fanden, die Verantwortung übernahmen. Ohne ihre aufopferungsvolle Tätigkeit und die Unterstützung der Mitglieder hätte der FC dies nicht erreichen können“, sagte Vorsitzender Andreas Ruppert in seiner Begrüßung.

„Der FC Hammelburg schrieb Geschichte und seine Mitglieder können wohl auch von vielen Geschichten berichten“, meinte Bürgermeister Ernst Stross, der die Stadt als Mitstreiter bei der Herstellung der Rahmenbedingungen einordnete. Zum Beispiel beim Sportplatzbau. Als Geburtstagsgeschenk übergab Stross „einige Scheine für die Jugendarbeit des FC“.Höchste Anerkennung: Rainer Werner (links) übergab die BLSV-Ehrenurkunde und BFV-Bezirksvorsitzender Rolf Eppelein (rechts) die signierte Relief-Tafel des DFB an stellvertretenden Vorsitzenden Christian Ohmert.

Landrat Thomas Bold hatte ebenfalls einen Obulus für den Jubiläumsverein dabei. Er lobte das sportliche Angebot des FC 1913 Hammelburg.

BLSV-Kreisvorsitzender Rainer Werner unterstrich „die vorbildliche Jugendarbeit im Verein, die seit Jahrzehnten beim FC an erster Stelle steht“. Er übergab eine Ehrenurkunde „für hervorragende Mitarbeit im Bayerischen Fußballverband“ (BFV) sowie eine Scheck für den Kauf von Sportgeräten.

Auch Sportkuratoriumsvorsitzender Winfried Benner lobte die Jugendarbeit des FC unter Leiterin Birgit Schaupp. Er fand heraus, dass der FC wohl einer der wenigen Vereine ist, in dem Vater und Sohn in einer Mannschaft spielen – nämlich Martin und Robert Stapper.

„You'll never walk alone“ ist keine leere Worthülse beim FC Hammelburg. Das symbolisieren (von links) stellvertretender Vorsitzender André Nagelsmann, Jugendabteilungsleiterin Birgit Schaupp, Ehrenmitglied Erich Schneider, Hans Köhler, Vorsitzender Andreas Ruppert, Ehrenvorsitzender Georg Schilling und Schirmherr Edgar Hirt mit diesem Spruchband.BFV-Bezirksvorsitzender Rolf Eppelein überbrachte die Grüße aller unterfränkischen Fußballvereine. In seinem kurzen Streifzug durch die Geschichte des Sports stellte er fest: „Der FC Hammelburg ist 33 Jahre älter als der Landesverband.“ Namens des Deutschen Fußball-Bunds überreichte er das DFB-Relief mit dem eingravierten Namen des FC Hammelburg, die Ehrenurkunde und eine großzügige Zuwendung.

Mit dem Gütezeichen des BFV, der silbernen Raute, überraschte Kreisehrenamtsbeauftragter Georg Stöth den FC zum Geburtstag. Er warb in seinem Grußwort für das Ehrenamt, aktive Jugendteams und die Integration ausländischer Mitbürger sowie Behinderter in den Vereinen.

Zum 100. Geburtstag beschenkte Spielgruppenleiter Markus Winterstein den FC mit der Ausrichtung der Bezirksmeisterschaften im Hallenfußball und Futsal, die in diesem Monat stattfinden. Eine umfangreiche Vereinsfestschrift, die Martin Stapper erarbeitet hat und die Ehrenvorsitzender und Schirmherr Edgar Hirt als erster erhielt, war das Präsent des Jubelvereins an seine Mitglieder.


Die Bezirksliga-Fußballer des FV Karlstadt sind Bezirksmeister in der Halle geworden. Aber nicht Hallenfußball-Bezirksmeister. Klingt komisch, ist aber so. Denn in der Hammelburger Saaletalhalle, wo genau dieser Titel in der Vorwoche an Haibach vergeben worden ist, wurde nun Unterfrankens beste Mannschaft im Futsal gesucht – zum sechsten Mal erst. Futsal ist eine noch junge Sportart; diese Variante des Hallenfußballs unterscheidet sich in erster Linie durch den kleineren und schweren Balls und einem Spielfeld ohne Bande vom herkömmlichen Hallen-Kick.

„Futsal ist ein guter Sport mit Zukunft“, sagte Leander Gerlach, der mit der DJK Salz schon seit fünf Jahren diesem winterlichen Vergnügen nachgeht. In Bayern ist sie noch nicht so bekannt, was der BFV wiederum gerne ändern möchte: „Ich halte Futsal für die bessere Hallensportart, da es der technischen Ausbildung dient“, betonte Bezirksspielleiter Dieter Carl, der Futsal auf dem aufsteigenden Ast sieht. Dem widersprach Artur Trebacz, der Trainer des FC Bad Brückenau: „Ich glaube nicht, dass der Hallenfußball durch Futsal abgelöst werden kann, dafür hat das Interesse zu stark nachgelassen.“ Gerade mal 70 Zuschauer auf den Rängen bestätigten das eindrucksvoll.

Regelwerk nicht allen bekannt

„Fußball gefällt vielen besser“, gab auch Karlstadts Mittelfeldspieler Severin Wagner zu bedenken. Was Andy Danz, der Übungsleiter des TV Oberndorf, so nicht stehen lassen wollte: „Wir spielen schon immer mit. Es ist ein schönes Spiel, das Spaß macht und bei dem es nur wenig Fouls gibt.“ Doch genau hier liegt das Problem: Viele kennen die Futsal-Regeln nicht so genau, was Matthias Lell vom ausrichtenden FC Hammelburg bestätigte: „Wir waren jetzt zum ersten Mal dabei und haben neue Erfahrungen gesammelt. Doch die Regeln kennen garantiert nicht alle Fans, Funktionäre und Spieler.“

Gespielt wurde trotzdem, und zwar – vom schwachen Abschneiden der drei Rhön-Klubs vielleicht mal abgesehen – nicht schlecht: In der Vorrunde ging es richtig eng zu, sodass in der in der Gruppe B der direkte Vergleich herangezogen werden musste, um den Tabellenersten zu ermitteln; da hatte sich Bayernligist Würzburger FV jedoch gegen Oberndorf mit 7:1 höchst deutlich durchgesetzt. In den Halbfinals, deren Reihenfolge getauscht wurde, weil der TV Oberndorf im letzten Vorrundenspiel im Einsatz war, ging es dann hoch her. Der FV Karlstadt setzte sich gegen den WFV in einem packenden, aber auch ruppigen Match, in dem Michael Dellinger nach einer Tätlichkeit vorzeitig vom Feld musste, verdient mit 4:2 durch. Im zweiten Halbfinale bezwang im Duell der Kreisklassisten der FV Bürgstadt die Oberndorfer mit 4:2 nach Sechs-Meter-Schießen.

Im Sechs-Meter-Schießen wurde auch Platz drei vergeben, der TVO gewann gegen den WFV mit 5:4, so dass sich der Titelverteidiger mit Rang vier begnügen musste. Im letzten Spiel bekamen die Zuschauer hochklassigen Futsal zu sehen: Bürgstadt und Karlstadt schenkten sich nichts. Am Ende sicherte sich der FV nach Toren von Tamer Yigit, der mit sieben Treffern bester Turnier-Schütze wurde, und Felix Walter mit 2:0 für Trainer Harald Duhnke „völlig unerwartet“ den Titel und die Qualifikation zur bayerischen Futsal-Meisterschaft in Mitterteich.

Viele der Vereinsvertreter sprachen sich für eine Kombination von Futsal und Hallenfußball aus. Auch der Margetshöchheimer David Erlbacher, der zum besten Torwart gewählt wurde, sieht es zwiespältig: „Futsal ist schöner und technisch anspruchsvoller, aber mehr Basketball als Fußball, weil schneller unterbunden wird.“

Futsal-Bezirksmeisterschaft

Gruppe A

FC Hammelburg – FC Bad Brückenau 0:1 TV Haßfurt – FV Karlstadt 0:2 FC Bürgstadt – FC Hammelburg 4:1 FC Bad Brückenau – TV Haßfurt 1:2 FV Karlstadt – FC Bürgstadt 1:3 TV Haßfurt – FC Hammelburg 2:1 FV Karlstadt – FC Bad Brückenau 2:0 FC Bürgstadt – TV Haßfurt 1:1 FC Hammelburg – FV Karlstadt 1:3 FC Bad Brückenau – FC Bürgstadt 1:2

1. FC Bürgstadt 10:4 10 2. FV Karlstadt 8:4 9 3. TV Haßfurt 5:5 7 4. FC Bad Brückenau 3:6 3 5. FC Hammelburg 3:10 0

 

Gruppe B

Würzburger FV – DJK Salz 2:0 SG Margetshöchheim – FV Klingenberg 2:2 TV Oberndorf – Würzburger FV 1:7 DJK Salz – SG Margetshöchheim 1:1 FV Klingenberg – TV Oberndorf 2:2 SG Margetshöchheim – Würzburger FV 3:2 FV Klingenberg – DJK Salz 4:1 TV Oberndorf – SG Margetshöchheim 1:0 Würzburger FV – FV Klingenberg 2:2 DJK Salz – TV Oberndorf 1:2

1. Würzburger FV 13:6 7 2. TV Oberndorf 6:10 7 3. FV Klingenberg 10:7 6 4. SG Margetshöchheim 6:6 5 5. DJK Salz 3:9 1

 

Halbfinale

Würzburger FV – FV Karlstadt 2:4 FC Bürgstadt – TV Oberndorf 4:2 n. 6-m-Schießen

 

Sechsmeterschießen um Platz 3

TV Oberndorf – Würzburger FV 5:4

 

Endspiel

FC Bürgstadt – FV Karlstadt 0:2


2008, 2009, 2011, 2012, 2013 - Alemannia Haibach ist im unterfränkischen Hallenfußball das Maß der Dinge und über die Jahre zum Seriensieger geworden. Der Bayernliga-Klub aus dem Kreis Aschaffenburg setzte sich bei der Bezirksmeisterschaft in Hammelburg gegen neun Konkurrenten durch und reist kommendes Wochenende zum Landesfinale nach Vilsbiburg.

Nach einer Wiederholung der Titelverteidigung hatte es zunächst nicht ausgesehen: Haibach verlor den Auftakt gegen den FC Sand (1:2) und kam gegen den Aschaffenburger Kreisligisten DJK Hain nicht über ein 1:1 hinaus. Erst die Siege über den TSV Unterpleichfeld (3:2) und den SV Rödelmaier (2:0) ermöglichten als Zweiter der Vorrundengruppe das Weiterkommen. „Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert“, sagte Co-Trainer Frank Zyzik. Gesteigerten Wert auf den Wettbewerb hatten die Haibacher, die manchen Akteur der zweiten Mannschaft aufboten, nicht gelegt. „Wir haben uns keinen Druck gemacht“, sagte Zyzik. „Die Erwartungen kamen von außen.“ Auch im Halbfinale gegen die FT Schweinfurt fand Haibach erst spät seine Linie. Einen 0:2-Rückstand wandelte Torjäger Marco Trapp, neben dem Hösbacher Patrick Schneider mit sechs Treffern bester Turnierschütze, 25 Sekunden vor dem Ende in einen 3:2-Erfolg. Im Endspiel hatte es die Alemannia dafür umso leichter: Beim 7:0 gegen den VfR Stadt Bischofsheim war der Widerstand rasch gebrochen.

„Bis auf das Finale war das Turnier für uns ein Traum“, stellte Bischofsheims Trainer Uli Dickas fest. Dem Kreisligisten aus der Rhön gelang mit dem zweiten Platz, der weit über den eigenen Erwartungen lag, die größte Überraschung der Bezirksmeisterschaft. Im Finale war jedoch zu spüren, wie sehr die vorangegangenen Spiele die Kraft der Akteure aufgebraucht hatten. Besonders das Halbfinale gegen Sand hatte Substanz gekostet. In einer furiosen Partie bezwangen die Bischofsheimer den Bayernligisten nach jeweils zwei Toren von Stefan Wich und Florian Zirkelbach sowie einem Treffer von Fabian Rott mit 5:2. „Wir haben es vor allem dank unserer tollen Kameradschaft so weit gebracht“, sagte Dickas.

Den Grundstock für den Erfolg legte das Team in der Gruppenphase mit dem 4:2-Sieg gegen den Bezirksligisten SpVgg Hösbach-Bahnhof. „Danach hat uns die Euphorie durch das Turnier getragen“, so Dickas, der den Wettbewerb sehr ernst genommen hatte. Fabian Rott und Stefan Wich, der fünfmal traf, waren die Leistungsträger einer stark aufspielenden Truppe. Die FT Schweinfurt hatte im Vorfeld zu den Favoriten gegolten. Rang drei erfüllte deshalb nicht ganz die Hoffnungen der von den Assistenztrainern Ralf Fritscher und Tobias Schunder betreuten Mannschaft, nachdem sich Chefcoach Ernst Gehling derzeit von einer Operation an der Hüfte erholt. „Für uns war mehr möglich“, meinte Fritscher, der auf den Einzug ins Endspiel spekuliert hatte. Wäre es nach den Ergebnissen der Vorrunde gegangen, so hätten die Sander den Titel davontragen müssen. Der Bayernligist beherrschte die ersten Spiele, errang drei Siege (unter anderem gegen Haibach) und ein Unentschieden. „Wir haben hervorragenden Fußball gezeigt“, fand Trainer Erwin Albert. Doch im Halbfinale war es mit dem Erfolg vorbei: Gegen Außenseiter Bischofsheim lagen die Sander beim Seitenwechsel nach einem Tor von Maximilian Göbhardt noch mit 1:0 in Front und hätten bei mehreren guten Möglichkeiten ihren Vorsprung ausbauen können, ehe sie in den folgenden zehn Minuten fünf Gegentreffer der bis zum Umfallen kämpfenden Bischofsheimer hinnehmen mussten (2:5). „Das ist uns seit ewigen Zeiten nicht passiert“, sagte Albert, der seine Ambitionen auf den Turniersieg nicht leugnete und noch einen Seitenhieb für den unterfränkischen Meister übrig hatte: „Es gewinnt eben nicht immer, wer besseren Fußball spielt. Haibach war zweimal so gut wie ausgeschieden und hatte Glück und den größten Willen.“

Stark angefangen und stark nachgelassen – so lässt sich das Abschneiden des SV Rödelmaier beschreiben, der hinter seinen Erwartungen geblieben ist. „Wir wollen eigentlich Dritter werden - mindestens“, sagte Spielertrainer Sebastian Schmitt, der das Ausscheiden an Kleinigkeiten festmachte, obwohl er mit dem besten zur Verfügung stehenden Kader angetreten war.

Am deutlichsten abgeschlagen war Gastgeber FC Hammelburg, der bereits beim Qualifikationsturnier zur Rhöner Kreismeisterschaft sieglos geblieben war, als Ausrichter der Bezirksmeisterschaft aber automatisch qualifiziert war. Null Punkte und 2:23 Tore lautete die ernüchternde Bilanz des technisch wie läuferisch überforderten Kreisklassisten aus den vier Spielen. „Gerne hätten wir uns besser verkauft und das eine oder andere Tor mehr geschossen“, gab Trainer Matthias Lell zu. „Doch war es eine Erfahrung, gegen zwei Landesligisten antreten zu dürfen.“ Wobei besonders die Aufgabe gegen den TSV Karlburg sich zu einem zweifelhaften Erlebnis entwickelte: Hammelburg ging mit 1:12 (Tor: Dominik Roth) unter und hatte wenigstens die Anteilnahme des Publikums auf seiner Seite. „Als wir getroffen haben, haben die Zuschauer ja schon aus Mitleid Beifall geklatscht“, sagte Lell. Immerhin fielen die übrigen Niederlagen gegen den VfR Stadt Bischofsheim (0:2), die FT Schweinfurt (0:5) und die SpVgg Hösbach-Bahnhof (1:4; Führungstreffer durch Lukas Lieb) erträglich aus.

Für die Hammelburger Akteure war das in eigener Halle organisierte Turnier auch in anderer Hinsicht beschwerlich: Sie mussten auch beim Aufbau und Abbau Hand anlegen.

Hallen-Bezirksmeisterschaft

Gruppe 1

Bischofsheim – Hammelburg 2:0

FT Schweinfurt – Karlburg 2:0

Bischofsheim – Hösbach-Bahnhof 4:2

Hammelburg – FT Schweinfurt 0:5

Karlburg – Hösbach-Bahnhof 1:4

Bischofsheim – FT Schweinfurt 3:3

Hammelburg – Karlburg 1:12

Hösbach-Bahnhof – FT Schweinfurt 2:2

Bischofsheim – Karlburg 1:4

Hösbach-Bahnhof – Hammelburg 4:1

 

1. FT Schweinfurt 12:5 Tore 8 Punkte

2. VfR Stadt Bischofsheim 10:9 7

3. SpVgg Hösbach-Bahnhof 12:8 7

4. TSV Karlburg 17:8 6

5. FC Hammelburg 2:23 0

 

Gruppe B

Rödelmaier – Unterpleichfeld 2:1

Sand – Haibach 2:1

Rödelmaier – Hain 1:2

Unterpleichfeld – Sand 2:2

Haibach – Hain 1:1

Rödelmaier – Sand 0:2

Unterpleichfeld – Haibach 2:3

Hain – Sand 1:5

Rödelmaier – Haibach 0:2

Hain – Unterpleichfeld 2:3

 

1. FC Sand 11:4 10

2. SV Alemannia Haibach 7:5 7

3. TSV Unterpleichfeld 8:9 4

4. DJK Hain 6:10 4

5. SV Rödelmaier 3:7 3

 

Halbfinale

FT Schweinfurt – Haibach 2:3

Sand – Bischofsheim 2:5

 

Siebenmeterschießen um Platz 3

FT Schweinfurt – Sand 3:0

 

Endspiel

Haibach – Bischofsheim 7:0


Im 100. Jahr seines Bestehens hat sich der FC Hammelburg viel vorgenommen. Insgesamt 17 Großveranstaltungen schlagen neben dem regulären Spielbetrieb zu Buche. Die grün-weißen Kicker dürften alle Hände voll zu tun haben, um ihr umfangreiches Programm bewältigen zu können.

Allein sechs Turniere, von den Stadtmeisterschaften bis zur Hallen-Bezirksmeisterschaft, stehen dem Jubelverein neben zahlreichen gesellschaftlichen Aktivitäten wie das Weinfest oder das Höflesfest ins Haus. Vorsitzender Andreas Ruppert listete sie alle bei der Jahresversammlung im Sportheim auf.

Im Blickpunkt bleibt jedoch das sportliche Geschehen. Was geht spielerisch noch beim FC in dieser Saison? Abteilungsleiter Werner Schmitt liebäugelt mit dem Relegationsplatz in der Kreisklasse für die erste Mannschaft. Vielleicht könnte der heiß ersehnte Aufstieg in die Kreisliga über diesen Weg und mit dem neuen, hoch motivierten Trainer Matthias Lell gelingen, hofft Schmitt. Immerhin belegen die Hammelburger aktuell den vierten Tabellenrang. Der zweiten Mannschaft empfahl der Abteilungsleiter „etwas mehr Disziplin“ im Sinne des Mannschaftssports.

Zum Spielbetrieb und die Platzierungen der sechs Jugendmannschaften legte Bernd Heinlein die Bilanz vor. Der Vorstand bestätigte ihm vorbildliche Jugendarbeit. Hier galt der Dank auch der emsigen Jugendabteilungsleiterin Birgit Schaupp.

Die Bilanz der Alten Herren legte Martin Stapper auf. Den Gewinn des Dreikönigs-Turniers und der Kreismeisterschaft nehmen die Alten Herren, die eine Spielergemeinschaft mit Pfaffenhausen und Morlesau-Windheim sowie eine Trainingsgemeinschaft mit dem TV/DJK bilden, in ihr 50. Jubiläum mit, das sie ebenfalls heuer feiern können.

Vorsitzender Ruppert und sein Stellvertreter André Nagelsmann nahmen die Ehrungen vor. Hans Köhler und Adolf Riedmann ernannten sie zu Ehrenmitgliedern. Köhler hält seit 30 Jahren dem FC die Treue. Er war Vorsitzender, stellvertretender Vorsitzender und Abteilungsleiter. „Ich kam über meinen Sohn Alexander, der in der Jugend des FC Hammelburg spielte, zum Verein“, erinnert sich der gebürtige Gräfendorfer, der heute gemeinsam mit Christian Ohmert die Bandenwerbung organisiert. Besonders stolz bin sei er auf die Hallenbande, die er vor zwölf Jahren gebaut hat. Spenden erhielt er damals von 54 Firmen, insgesamt kamen etwa 10 000 Mark zusammen. Köhler ist heute Hausmeister im Sportheim, kümmert sich um Sponsoren und stellt sich als Platzkassier, Briefträger und Helfer beim Weinfest zur Verfügung.

„Ich gebe gerne noch einen Rat, wenn mich junge Trainer fragen.“

Adolf Riedmann FC-Ehrenmitglied

Adolf Riedmann war Trainer für ganze Generationen. Bei einer Mitgliederversammlung hatte er den Posten übernommen und zunächst die C-Jugend auf dem alten Sportplatz trainiert. Jüngere Jugendklassen gab es damals nicht. Die Jugendmannschaft bestand größtenteils aus Jungen der Familien, die Am Gericht wohnten. Erst später, als das Sportzentrum gebaut war, kamen Spieler aus dem Stadtbereich dazu. Einst selbst aktiver Spieler fuhr Riedmann in späteren Jahren sieben Meisterschaften mit verschiedenen Mannschaften ein. „Ich habe mich immer für Fußball interessiert und gebe gerne noch einen Rat, wenn mich junge Trainer fragen“, sagt der 73-Jährige, dessen Herz seit 40 Jahren dem FC gehört. Adolf Riedmann pflegt heute den Platz, kümmert sich um Plakatanschläge und hilft aktiv beim Weinfest mit.

Für 25- und 40-jährige Treue zum Verein zeichneten die beiden Vorsitzenden fünf Mitglieder mit der silbernen und der goldenen Vereinsehrennadel aus. Die goldene Ehrennadel erhielten Walter Bay, Georg Sell und Christoph Hirt. Mit der silbernen Ehrennadel wurden Renate Ullrich und Ingeborg Peter ausgezeichnet.